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5344/Muharram/1446 , 10/July/2024

Die spirituelle Reinheit und Unreinheit

Frage: 158668

Ich las in einigen Fiqh-BĂŒchern und stieß auf "die schwerwiegende rechtliche Unreinheit", und es wurde erwĂ€hnt, dass hierunter der Polytheismus (arab. Schirk), der Unglaube (arab. Al-Kufr) und die großen SĂŒnden fallen... Dann wurde die gemĂ€ĂŸigte Unreinheit erwĂ€hnt, und es wurde erwĂ€hnt, dass hierunter die kleine rituelle Unreinheit (arab. Hadath) und die kleinen SĂŒnden fallen... etc. Wie authentisch ist diese Einteilung? Hat einer der Salaf dies erwĂ€hnt? Ich bitte Sie um ErklĂ€rung und Detaillierung.

Inhalt der Antwort

Lob sei Allah, und Frieden und Segen sei auf dem Gesandten Allahs und seiner Familie.

Die Reinheit wird in zwei Kategorien unterteilt: Physische Reinheit und moralische Reinheit. Ebenso gibt es zwei Arten von Unreinheit: Physische Unreinheit und moralische Unreinheit.

Was die physische Reinheit angeht: Sie ist die Reinheit von ritueller Unreinheit und physischer Unreinheit.

Die physische Unreinheit: Die GegenstĂ€nde, deren Unreinheit und Schmutz vom Gesetzgeber festgelegt wurden. Dazu gehört die „schwerwiegende” Unreinheit (arab. Najasah Mughallazha), (wie zum Beispiel) der Hund. Ebenso die gemĂ€ĂŸigte Unreinheit, wie der Urin eines gestillten SĂ€uglings, und solche mit mittlerer Unreinheit, wie Urin, Blut und Kadaver.

Die Diskussion ĂŒber die echte Reinheit und Unreinheit ist ein zentraler Schwerpunkt der Rechtsgelehrten in ihren BĂŒchern.

Die moralische Reinheit und Unreinheit sind (im Rahmen der Rechtswissenschaft und ihre Urteile) nicht von Interesse fĂŒr die Gelehrten des islamischen Rechts (arab. Fiqh), deshalb erwĂ€hnen sie es nur selten, eher beilĂ€ufig.

Die moralische Reinheit bezieht sich auf die Reinheit des GlĂ€ubigen vom Götzendienst und Unglauben, wĂ€hrend die moralische Unreinheit sich auf die Unreinheit des Unglaubens, der SĂŒndhaftigkeit und des Ungehorsams bezieht.

Von den religiösen Quelltexten, die auf die moralische Reinheit und Unreinheit hinweisen, ist (die Aussage Allahs): „Und als die Engel sagten: „O Maryam, Allah hat dich auserwĂ€hlt und dich rein gemacht und dich auserwĂ€hlt vor den Frauen der (anderen) Weltenbewohner!” (Al-i-’Imran, 42)

Ibn Jarir At-Tabari sagte: „Und Seine Aussage: 'und (Er hat) dich rein gemacht' bedeutet: Er hat deine Religion von Zweifeln und Unreinheiten gereinigt, die in den Religionen der Frauen der Kinder Adams vorhanden sind." Ende des Zitats, entnommen aus: „Tafsir At-Tabari” (5/392).

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Nimm von ihrem Besitz ein Almosen, mit dem du sie rein machst und lĂ€uterst, und bete fĂŒr sie, denn dein Gebet ist fĂŒr sie eine Beruhigung! Allah ist Allhörend und Allwissend.” (At-Tawbah, 103)

At-Tabari sagte: „Er - erhaben ist Er - sagte zu seinem Propheten Muhammad, Allahs Frieden und Segen seien auf ihm: 'Oh Muhammad, nimm von den Vermögen derjenigen, die ihre SĂŒnden zugegeben und Reue gezeigt haben, Almosen, die sie von den Makeln ihrer SĂŒnden reinigen (und sie durch sie lĂ€utern), um sie zu stĂ€rken und sie von den niedrigen RĂ€ngen der Leute der Heuchelei zu den RĂ€ngen der Leute der Aufrichtigkeit zu erheben." Ende des Zitats, entnommen aus: „Tafsir At-Tabari" (11/659).

Und Allah - erhaben ist Er - sagte, gerichtet an die Frauen des Propheten, Allahs Frieden und Segen seien auf ihm: „Haltet euch in euren HĂ€usern auf; und stellt euch nicht zur Schau wie in der Zeit der frĂŒheren Unwissenheit. Verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gehorcht Allah und Seinem Gesandten. Allah will gewiss nur den Makel von euch entfernen, ihr Angehörigen des Hauses, und euch völlig rein machen.” (Al-Ahzab, 33)

Und hiermit (dem „völlig rein machen”) ist die moralische Reinigung gemeint.

Allah - erhaben ist Er - sagte ĂŒber das Volk von Lut: „Doch die Antwort seines Volkes war nur, daß sie sagten: „Vertreibt die Sippe Luts aus eurer Stadt! Das sind Menschen, die sich rein halten.“ (An-Naml, 56) Das bedeutet von SĂŒnden und Abscheulichkeiten.

Und Er sagte: „O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fĂŒrwahr unrein, so sollen sie sich der geschĂŒtzten GebetsstĂ€tte nach diesem, ihrem Jahr nicht mehr nĂ€hern! (At-Tawbah, 28)

Ibn Al-Qayyim sagte:

„Allah hat Götzendienst, Unzucht und HomosexualitĂ€t als Unreinheit und Abscheulichkeit in seinem Buch bezeichnet, ohne die anderen SĂŒnden zu erwĂ€hnen, obwohl sie auch das einschließen könnten. Was im Quran vorkommt ist jedoch: „O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fĂŒrwahr unrein." und Seine Aussage ĂŒber die RelitĂ€t der HomosexualitĂ€t: „Und Lut gaben Wir Urteil(skraft) und Wissen und erretteten ihn aus der Stadt, die schlechte Taten zu begehen pflegte. Sie waren ja böse Leute, sie waren Frevler." Die Leute von Lut sagten: „Vertreibt die Sippe Luts aus eurer Stadt! Das sind Menschen, die sich rein halten.“ Sie stimmten zu, dass sie, mit ihrem Götzendienst und Unglauben, die Verdorbenen und Unreinen sind, wĂ€hrend Lut und seine Familie gereinigt sind, indem sie es meiden.

Und Allah sagte ĂŒber die RealitĂ€t der Unzucht: „Schlechte Frauen gehören zu schlechten MĂ€nnern, und schlechte MĂ€nner gehören zu schlechten Frauen.”

Was den Götzendienst betrifft, so gibt es zwei Arten der Unreinheit: Extreme Unreinheit und milde Unreinheit. Die extreme Unreinheit ist die große Beigesellung (arab. Shirk Akbar), den Allah - erhaben ist Er - nicht vergibt. Die mildere Form (umfasst) den kleinen Götzendienstes (arab. Shirk Asghar) wie die Augendienerei, das VortĂ€uschen gegenĂŒber der Schöpfung, SchwĂŒre bei ihnen, Angst und Hoffnung in sie usw.

Die Absicht ist, dass die Unreinheit manchmal greifbar und offensichtlich ist, und manchmal eine moralische Bedeutung hat und versteckt (d.h. nicht physisch) ist.” Ende des Zitats, entnommen aus: Ighathat Al-Lahfan min Masa’id Ash-Shaytan, (1/59).

Shaykh Ibn Uthaymin sagte: „Reinheit bedeutet Sauberkeit und IntegritĂ€t. Im religiösen Sinne gibt es zwei Arten von Reinheit: Moralische Reinheit und physische Reinheit. Moralische Reinheit bezieht sich auf die Reinheit der Herzen vom Götzendienst, Neuerungen im Gottesdienst (arab. Bid’ah), Hass, Neid, Feindschaft, Abneigung und Ă€hnliches wie diesem im Umgang mit den Dienern Allahs, die dies nicht verdienen...

Deshalb beschrieb Allah - erhaben ist Er - die Götzendiener als unrein, so sagte Er, erhaben ist Er: „O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fĂŒrwahr unrein." Der Prophet - Allahs Frieden und Segen seien auf ihm - verbat die Unreinheit fĂŒr den GlĂ€ubigen, indem er - Allahs Frieden und Segen seien auf ihm - sagte: „Wahrlich, der GlĂ€ubige wird nicht unrein.” Und dies ist, was der GlĂ€ubige mit großer Sorgfalt pflegen sollte, um sein Herz davon zu reinigen." Ende des Zitats, entnommen aus „Fiqh Al-`Ibadat", Seite 97.

Shaykh Salih Al-Fawzan sagte: „Die moralische Reinheit bezieht sich auf die Reinheit von Götzendienst (arab. Shirk Akbar), Neuerungen (in der Religion) und die Reinigung von den SĂŒnden. Allah - erhaben ist Er - sagte (in Bezug auf Lut und seine Angehörigen): „Das sind Menschen, die sich rein halten.” Hier ist die Reinheit moralisch und bedeutet, sich von Ungehorsam und SĂŒnden fernzuhalten.

Und Götzendienst ist (ebenso) Unreinheit. Allah - erhaben ist Er - sagte: „die Götzendiener sind fĂŒrwahr unrein." (Hingegen) ist der Tauhid Reinheit im moralischen Sinne." Ende des Zitats, entnommen aus: „Ash-Sharh Al-Mukhtasar ‘ala Zad Al-Mustaqni’” (1/52).

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: 

Islam Q&A

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